Der Notfallplan für pflegende Angehörige soll Sie die Pflege einer pflegebedürftigen Person (eines Angehörigen) sichern, wenn pflegende Angehörige einmal, mehr- oder weniger plötzlich, ausfallen.

Kennen Sie das auch, dass Sie sich nicht daran erinnern können, wann Sie das letzte Mal Urlaub hatten?

Sie kommen nie richtig zur Ruhe, weil Sie etwas sind, was keiner so richtig wahr nimmt und wenn doch, was keinen richtig interessiert? Sie sind pflegender Angehöriger! Wie sich das schon anhört, pflegender Angehöriger!?

Dabei machen Sie das nun schon seit vielen Jahren und in der ganzen Zeit waren Sie noch nie krank oder mal nicht für die pflegebedürftige Person da. Auch den Widerspruch zur Erreichung der Pflegestufe haben Sie (fast) ganz allein erledigt, obwohl die Einstufung in die Pflegestufe zunächst abgelehnt wurde. Aber das wichtigste ist doch, dass Sie immer für Ihren Angehörigen da sind oder?

Was aber wenn es mal nicht geht?

Haben Sie einen Plan B, einen Notfallplan für pflegende Angehörige?

Wir geben Ihnen nachfolgend einige Ratschläge, die Ihnen hoffentlich helfen, sich auf eine Notsituation vorzubereiten:

  • Legen Sie eine Pflegedokumentation an, die für andere Personen nachvollziehbare Handlungen enthält.
    • Wann ist Was auf Welche Art zu erledigen und Wie lange dauert dies in etwa? Denken Sie vorrangig an die Medikamentengabe, spezielle Diäten
  • Sprechen Sie frühzeitig, am besten mit mindestens zwei verschiedenen Menschen, die Bescheid wissen, was zu tun ist, wenn Sie plötzlich ausfallen. Vergessen Sie nicht, dass ansonsten im Falle eines Unfalls ein Mensch auf Sie wartet, der allein vermutlich nicht mehr zurecht kommen kann.
  • Nehmen Sie immer ein Mobiltelefon mit allen wichtigen Rufnummern mit. Als sehr sinnvoll sind hier auch sogenannte Notfall- oder Seniorenhandys geeignet. Auf denen lassen sich die wichtigsten Telefonnummern mit einem Knopf anwählen.
  • Besorgen Sie sich die Notfallkarte für pflegende Angehörige vom bundesweiten Pflegenetzwerk und führen Sie diese immer in der Handtasche oder am besten in Ihrer Geldbörse mit sich.
  • Nehmen Sie bei geplanter und längerer Abwesenheit, z.B. Erholungsurlaub oder ein Krankenhausaufenthalt eine Kurzzeitpflege in Anspruch. Rufen Sie dazu gern unter der 0800/611 611 1 kostenlos unsere Wohnberater an und lassen Sie sich beraten.
  • Auf jeden Fall sollte Ihre Familie und/oder die Familie der pflegebedürftigen Person genau informiert sein, was zu tun ist, wenn Sie einmal ausfallen.
  • Eine Sache zum Schluss, die generell für jeden Pflegebedürftigen im häuslichen Umfeld sinnvoll ist: Ein Hausnotrufgerät, welches auch in einem solchen „Notfallplan für pflegende Angehörige“ eine sehr wichtige Rolle einnehmen kann.